Reifenlagerung: Was gilt es zu beachten?
Mit dem Wechsel der Jahreszeiten müssen sich Kraftfahrer auch mit dem Aufziehen neuer Bereifung befassen. Beim Einlagern der Sommer- oder Winterreifen sind einige Dinge zu beachten. Die passende Lagerung schützt die Reifen und verlängert ihre Lebensdauer.
Worauf kommt es vor der Einlagerung an?
Vor der Einlagerung sollten die Reifen gründlich gesäubert werden. Staub, Straßenschmutz und angelagerter Bremsstaub lassen sich mit Wasser und einem milden Spülmittel entfernen. Die Reifen werden mit einer Bürste abgerieben, bis sich der Belag gelöst hat. Wer die Räder komplett einlagert, muss sich auch um die Reinigung der Felgen kümmern.
Tipp: Wer mit einem Hochdruckreiniger arbeitet, sollte mindestens einen halben Meter Abstand zum Reifen einhalten, damit der hohe Druck den Reifengummi nicht beschädigt.
Reifendruck checken
Die Hersteller geben den empfohlenen Reifendruck an.
Abhängig vom Fahrzeug-Typ befindet sich die Angabe an verschiedenen Stellen:
- Aufkleber an der B-Säule auf der Fahrerseite
- Tankdeckel, Innenseite
- Betriebsanleitung
- Fahrzeugschein
Reifen werden üblicherweise mit einem um 0,5 bar höheren Reifendruck als angegeben eingelagert. Dadurch soll ein Ausgleich zum während der Zeit der Einlagerung und Nichtbenutzung entstehenden Druckverlust geschaffen werden.
Hinweis: Vor der Einlagerung sind die Reifen auf Beulen und andere Beschädigungen zu überprüfen. Das Reifenprofil darf 1,6 Millimeter nicht unterschreiten. Der Reifen gilt dann als nicht mehr fahrtüchtig. Wer dies nachmisst, kann sich rechtzeitig vor der kommenden Saison um die Anschaffung neuer Reifen kümmern.
Reifenposition notieren
Bevor die Reifen abgenommen und willkürlich eingelagert werden, ist das Notieren der Position am Fahrzeug wichtig. Reifen sollten nicht auf unterschiedlicher Fahrzeugseite montiert werden. Damit sich die Reifen gleichmäßiger abfahren, kann ein Wechsel von Vorder- und Hinterrad dagegen hilfreich sein.
So können die Autoreifen gekennzeichnet werden:
- VL = vorn links
- VR = vorn rechts
- HL = hinten links
- HR = hinten rechts
Für die Beschriftung können Kreide oder Aufkleber genutzt werden. Es sind auch Ventilkappen mit entsprechender Kennzeichnung im Handel.
Reifen einlagern: wohin damit?
Unabhängig von den Temperaturen – Reifen werden nicht im Freien gelagert. Auch eine Plane bietet hier nicht ausreichend Schutz.
Reifen lagern richtig, wenn:
- es kühl im Raum ist
- der Raum trocken ist
- keine direkte Sonneneinstrahlung herrscht
Der Keller oder andere klimatisierte Räumlichkeiten sind optimal. Häufig werden Reifen in Garagen, in Schuppen oder auf Dachböden eingelagert. Diese Örtlichkeiten sind nur bedingt geeignet. Dort herrschen starke Temperaturschwankungen. Außerdem ist die Feuchtigkeit oft sehr hoch.
Reifen eintüten
Sind die Reifen nach der Reinigung gut abgetrocknet, werden sie in Plastiktüten verpackt. Dies bietet einen zusätzlichen Schutz vor Staub und Schmutz. Die Tüten müssen ebenfalls trocken sein und sollten keine Luft durchlassen. Gut eignen sich Säcke für Laub oder Gartenabfälle. Ist der Reifen verstaut, wird die Luft aus dem Beutel gepresst. Wer einen Staubsauger zu Hilfe nimmt, geht besonders gründlich vor.
Gut zu wissen: Werden Reifen luftdicht verpackt, wird die Verdampfung von Öl aus der Gummimischung verhindert.
Im Handel sind spezielle Reifenbeutel erhältlich. Diese können den Transport und die Lagerung erleichtern. Diese Behältnisse sind allerdings nicht luftdicht. Es empfiehlt sich daher, die Reifen vorab in einen Plastikbeutel und anschließend in den Reifenbeutel zu geben.
Wie lagert man Autoreifen richtig?
Für das Einlagern von Autoreifen gibt es grundsätzlich drei verschiedene Möglichkeiten:
- Aufstellen
- Stapeln
- Aufhängen
Am wenigsten belastet werden Autoreifen, wenn sie aufgestellt werden. Die passende Position schont das Material und bewahrt den Reifen vor Beschädigungen. Werden nur die Reifen ohne Felgen gelagert, ist Aufhängen nicht ratsam. Dadurch verformen sich die Gummiringe und werden beschädigt.
Für Kompletträder sind Stapeln und Aufhängen die besten Methoden. Für die Aufbewahrung sind spezielle Felgenbäume, Regale oder Wandhalterungen verfügbar. Beim einfachen Übereinanderstapeln, besteht die Gefahr, dass zu hohe „Reifentürme“ einstürzen und sich zwischen den Reifen Rost bildet, sofern sie nicht trocken und luftdicht verpackt wurden.
Reifen richtig lagern, die besten Tipps zusammengefasst:
- Reifen nach Gebrauch säubern
- ursprüngliche Reifenposition markieren
- Reifen luftdicht in Plastiksäcke verpacken
- Reifen ohne Felge stehend lagern
- Reifen mit Felge stapeln
- Reifen ohne Felge nicht aufhängen
Reifen einlagern – und dann
Nach der Einlagerung werden die Reifen sechs Monate nicht mehr gebraucht. Sie dabei komplett zu vergessen, wäre der falsche Weg. Eine regelmäßige Überprüfung ist ratsam. Dabei wird der Luftdruck kontrolliert. Er sollte während der Einlagerung nicht deutlich abfallen.
Bei der Kontrolle fallen auch mögliche Verformungen und Beschädigungen auf. Auch bei der Einlagerung nutzen sich Reifen ab. Stehend gelagerte Reifen sollten deshalb regelmäßig bewegt und in ihrer Position verändert werden.
Reifen fachgerecht einlagern – lohnt das?
Wer seine Autoreifen daheim nicht lagern kann oder möchte, kann sich an Autohäuser, Reifenhändler oder Autowerkstätten wenden. Diese wechseln die Reifen nicht nur, sondern bieten häufig auch die Möglichkeit der Einlagerung bis zur neuen Saison. Dieser Service kostet etwa 50 Euro.
Wie lange halten Reifen?
Durch die richtige Einlagerung werden Reifen geschont und die Haltbarkeit kann sich verlängern. Die Profiltiefe ist ein Anhaltspunkt, um den Zustand der Reifen zu kontrollieren. Nach etwa acht Jahren wird es generell Zeit für neue Reifen. Das Herstellungsdatum befindet sich auf den Reifenflanken. Die ersten beiden Zahlen der DOT-Kennzeichnung verraten die Woche der Herstellung. An den beiden letzten Ziffern lässt sich das Produktionsjahr erkennen.
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